Die 12 wichtigsten ERP-Trends 2024
Die Welt des Enterprise Ressource Planning (ERP) durchläuft kontinuierlich einen Wandel, der durch technologische Fortschritte, sich verändernde Geschäftsanforderungen und globale Marktdynamiken vorangetrieben wird. In den letzten Jahren haben sich zahlreiche Trends abgezeichnet, die die Art und Weise, wie Unternehmen ihre Ressourcen planen, verwalten und optimieren, maßgeblich beeinflussen. Diese ERP-Trends sind nicht nur Reaktionen auf aktuelle Herausforderungen, sondern auch Treiber für Innovationen, die es Unternehmen ermöglichen, agiler, effizienter und zukunftsfähiger zu werden. Wir werfen im Folgenden einen Blick auf die wichtigsten ERP-Trends 2024, die gegenwärtig die Unternehmenslandschaft prägen und die Weichen für die Zukunft des Ressourcenmanagements stellen.
Lass uns loslegen.
Inhaltsverzeichnis
ERP-Trend 1: Spezialisierung
In der heutigen Zeit sind spezifische Lösungen für Probleme mehr gefragt denn je. Branchen wie der Einzelhandel, das Gesundheitswesen oder die Fertigung verändern sich und ihre Anforderungen, weshalb spezielle Lösungen gefunden werden müssen. Generische Lösungen sind out, effiziente, maßgeschneiderte Lösungen in. Hier kommt die Spezialisierung der Hersteller ins Spiel. Branchenspezifische ERP-Systeme decken alle wichtigen Faktoren für genau diesen Sektor ab. Zudem gibt es auch immer mehr branchenspezifische Cloud ERP Systeme, diese werden in Zukunft noch deutlich an Bedeutung gewinnen, da sie die Installation und Nutzung deutlich vereinfachen.
ERP-Trend 2: Schnittstellen-Management
Ein maßgeblicher Antrieb für das verbesserte Schnittstellen-Management in Unternehmen ergibt sich unter anderem aus der EU-Richtlinie zum jährlichen Nachhaltigkeitsreporting, welche ab dem Jahr 2024 eine erweiterte Reichweite aufweist und somit eine Vielzahl von Unternehmen betrifft. Insbesondere im Bereich des Nachhaltigkeitsreportings und der CO2-Bilanzierung sind die erforderlichen Informationen teilweise als Stamm- und Bewegungsdaten in ERP-Systemen vorhanden. In Fällen, in denen spezielle Lösungen für einzelne Unternehmens- oder Aufgabenbereiche implementiert werden, ist eine optimale Kommunikation zwischen diesen Systemen im Sinne des Datenaustauschs für die Berichterstattung von entscheidender Bedeutung.
Diese Notwendigkeit unterstreicht die Bedeutung einer nahtlosen Integration von ERP-Lösungen, um sicherzustellen, dass relevante Daten effizient und konsistent für das Nachhaltigkeitsreporting genutzt werden können. Damit positionieren sich Unternehmen nicht nur im Einklang mit gesetzlichen Vorgaben, sondern ermöglichen auch eine transparente und umfassende Erfüllung ihrer Nachhaltigkeitsverpflichtungen.
Das ERP als zentraler Informations-Hub
Die Nutzung des ERP-Systems als zentraler Informations-Hub, in dem Daten aus sämtlichen eingesetzten Systemen zusammenfließen und für eine Vielzahl von Reports und Analysen verwendet werden können, trägt wesentlich zur Steigerung der Transparenz aller Geschäftsprozesse bei. Dieser ganzheitliche Ansatz ermöglicht es, sämtliche relevanten Informationen an einem zentralen Ort zu verwalten und bietet somit eine umfassende Sicht auf das gesamte Unternehmensgeschehen. Durch die zentrale Datenverwaltung und -nutzung ergeben sich wertvolle Einblicke, die als Grundlage für Reports und Analysen dienen.
Diese gesteigerte Transparenz ist nicht nur ein Instrument zur besseren Überwachung, sondern fungiert auch als Schlüssel zur Identifizierung potenzieller Ansatzpunkte für Effizienzsteigerungen. Die Möglichkeit, Geschäftsprozesse durch umfassende Analysen zu durchleuchten, eröffnet Unternehmen die Chance, ineffiziente Abläufe zu erkennen und zu optimieren. Somit trägt die Verwendung des ERP-Systems als zentraler Informations-Hub nicht nur zur Transparenz, sondern auch zur kontinuierlichen Verbesserung und Effizienzsteigerung bei, indem sie fundierte Entscheidungen auf der Basis umfassender Daten ermöglicht. Damit gehört dieser Aspekt zu den wichtigsten ERP-Trends 2024.
Analytics
Analytics sind für die zukünftigen ERP-Systeme ein Must-have. Mit Analytics ist die Fähigkeit gemeint, umfangreiche Datenmengen zu sammeln, zu analysieren und zu interpretieren, um wertvolle Erkenntnisse für eine effizientere Geschäftsentscheidungsfindung zu gewinnen. In ERP-Systemen können Analytics-Tools verschiedene Aspekte des Geschäftsbetriebs abdecken, darunter Finanzen, Produktion, Vertrieb, Lieferkette und mehr. Ein Beispiel: Finanzanalysen. ERP-Systeme können Finanzdaten analysieren, um Einblicke in Umsätze, Kosten, Gewinne und andere finanzielle Kennzahlen zu gewinnen.
Zudem wandeln sich die Automatisierung von Geschäftsprozessen und die Unterstützung in Entscheidungsprozessen zu einer grundsätzlichen Anforderung von ERP-Systemen, die früher nur vereinzelt zu finden war.
ERP-Trend 3: KI und ML
Ein wichtiger ERP-Trend 2024, der sich weiter fortsetzt, ist die KI, also künstliche Intelligenz sowie ML, also maschinelles Lernen. Durch diese beiden Technologien wird es immer einfacher, große Datenmengen zu analysieren, Aufgaben zu automatisieren und Prozesse zu optimieren.
Das Erkennen und digitale Verarbeiten von Sprache sowie die Fähigkeit, Texte zu übersetzen oder Entscheidungen zu optimieren und zu automatisieren, repräsentieren eine Form von Künstlicher Intelligenz (KI). Diese Technologien finden bereits Anwendung in verschiedenen Bereichen, darunter die Automatisierung im Stammdatenmanagement und die automatisierte Anpassung von Dispositionsparametern.
Im Kontext des Stammdatenmanagements ermöglicht die KI-basierte Spracherkennung und -verarbeitung die effiziente Erfassung, Aktualisierung und Verwaltung von Daten. Dies führt zu einer beschleunigten und präzisen Verarbeitung, was wiederum die Genauigkeit und Zuverlässigkeit von Geschäftsprozessen verbessert.
Beispiele für den Einsatz von KI und maschinellem Lernen in einem ERP-System sind zum Beispiel die automatische Rechnungserstellung, die intelligente Bestandsverwaltung, eine personalisierte Kundenbetreuung und eine optimierte Produktionsplanung.
KI spielt eine entscheidende Rolle bei der automatisierten Anpassung von Dispositionsparametern. Die KI kann komplexe Informationen aus verschiedenen Quellen analysieren und daraus ableiten, welche Parameter für die Disposition von Ressourcen oder Produkten optimiert werden sollten. Dies ermöglicht eine schnellere Reaktion auf sich ändernde Marktanforderungen und eine effizientere Nutzung von Ressourcen.
Large Language Models & ERP
Insbesondere durch den beeindruckenden Erfolg von ChatGPT haben Large Language Models in diesem Jahr auch für ERP-Systeme erheblich an Bedeutung gewonnen. „Large Language Models“ sind umfangreiche Sprachmodelle, die auf maschinellem Lernen basieren und entwickelt wurden, um natürliche Sprache zu verstehen und zu generieren. Das ist im Kundenkontakt ein großer Fortschritt.
Manche Unternehmen wagen auch bereits Schritte in Richtung intelligente Service-, Wissens- und Content-Management-Produkte aus der Cloud. Diese Integration ermöglicht es Unternehmen, nicht nur auf umfassende ERP-Funktionalitäten zuzugreifen, sondern auch von intelligenten Lösungen zur effizienten Verwaltung von Dienstleistungen, Wissen und Inhalten zu profitieren.
Ein Blick in die Zukunft lässt vermuten, dass im kommenden Jahr viele solcher Anwendungen folgen werden. Die Fusion von Large Language Models und ERP-Systemen eröffnet dabei innovative Wege für eine verbesserte Interaktion, Informationsverarbeitung und Effizienzsteigerung in geschäftlichen Abläufen.
ERP-Trend 4: Edge-Computing-Integration
Bei der Edge-Computing-Integration geht es um die Verarbeitung von Daten direkt am Entstehungsort. Edge Computing ist ein Modell in der Informationstechnologie, bei dem Datenverarbeitung näher an der Datenquelle oder am Endgerät erfolgt, anstatt in entfernten Rechenzentren oder der Cloud. Die Integration von Edge Computing in bestehende Systeme ermöglicht es Unternehmen, von den Vorteilen dieser dezentralisierten Verarbeitungsweise zu profitieren. Besonders relevant ist diese Entwicklung für die Produktion und das Internet of Things.
ERP-Trend 5: Nachhaltigkeitsmanagement
Nachhaltigkeit ist ein Thema, das nicht mehr wegzudenken ist aus unserer heutigen Gesellschaft. So wundert es nicht, dass das Thema auch immer essentieller für ERP-Systeme wird. Immer mehr Unternehmen integrieren ERP-Funktionen, die die Nachhaltigkeit messbar machen und nachhaltige Praktiken fördern.
Dabei nimmt das Thema Kreislaufwirtschaft eine besondere Rolle ein, das eng mit ERP verknüpft werden kann.
Eine Verknüpfung der beiden Systeme kann wie folgt aussehen:
1) Ressourceneffizienz und -verwaltung:
Die Kreislaufwirtschaft zielt darauf ab, den Lebenszyklus von Produkten zu verlängern, Abfälle zu minimieren und Ressourcen effizienter zu nutzen. ERP-Systeme spielen eine Schlüsselrolle bei der Verwaltung von Ressourcen in einem Unternehmen. Durch die Integration von ERP in den Kreislaufwirtschaftsansatz können Unternehmen den Ressourceneinsatz über den gesamten Lebenszyklus ihrer Produkte besser überwachen und steuern.
2) Rückverfolgbarkeit und Transparenz:
Ein zentraler Aspekt der Kreislaufwirtschaft ist die Rückverfolgbarkeit von Materialien und Produkten. ERP-Systeme bieten die Möglichkeit, den Fluss von Ressourcen und Produkten innerhalb eines Unternehmens detailliert zu verfolgen. Dies ermöglicht eine bessere Transparenz über den gesamten Wertschöpfungsprozess und erleichtert die Identifizierung von Materialströmen für Recycling oder Wiederverwendung.
3) Produktlebenszyklusmanagement:
ERP-Systeme können in die Verwaltung des Produktlebenszyklus integriert werden, was bedeutet, dass sie Informationen über die Konzeption, Herstellung, Nutzung und Entsorgung eines Produkts enthalten. In der Kreislaufwirtschaft ist dieses Wissen entscheidend, um Produkte so zu gestalten, dass sie leichter recycelbar oder wiederverwendbar sind. ERP-Systeme unterstützen dabei, diese Daten effektiv zu erfassen und zu verwalten.
4) Nachhaltige Lieferketten:
Kreislaufwirtschaft erfordert eine enge Integration von Lieferketten, um Materialflüsse zu optimieren und den Einsatz von Ressourcen zu minimieren. ERP-Systeme bieten die Möglichkeit, Lieferketten zu überwachen, Bestände zu verwalten und Lieferantenbeziehungen zu steuern, was zu einer nachhaltigeren und effizienteren Beschaffung beiträgt.
Insgesamt ermöglicht die Integration von Kreislaufwirtschaftsprinzipien in ERP-Systeme Unternehmen, ihre Geschäftsprozesse nachhaltiger zu gestalten, Ressourceneffizienz zu verbessern und den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft zu fördern. So kann das Thema Nachhaltigkeitsmanagement konkret und vielversprechend angegangen werden. Dieses Thema gehört sicherlich zu den wichtigsten ERP-Trends 2024.
ERP-Trend 6: Sicherheit und Datenschutz
Ebenfalls ein Thema, was wichtiger denn je ist: Der Schutz von persönlichen und unternehmerischen Daten. ERP-Anbieter rüsten deutlich nach, um die höchsten Sicherheitsstandards leisten zu können, indem sie den Datenschutz garantieren, Kommunikation verschlüsseln und sich an die immer strengeren Datenschutzgesetze anpassen.
Gerade in der EU werden die Gesetze bezüglich Datenschutz immer strenger und erfordern eine stetige Anpassung der Firmen an die aktuelle Gesetzeslage. Hier wird sich sicherlich auch in Zukunft noch einiges verändern.
Blockchain-Technologien
Eigentlich stammt Blockchain aus der Welt der Kryptowährungen, aber es spielt auch immer häufiger bei ERP eine Rolle, denn kryptographische Algorithmen gewährleisten Sicherheit und Transparenz in Transaktionen. Dieses dezentrale System ist immun gegen Manipulation und unveränderlich.
ERP-Trend 7: Cloud ERP
Immer mehr Unternehmen entdecken das Cloud ERP für sich, einer der wichtigsten ERP Trends 2024. Die Cloud bezieht sich darauf, dass diese Software nicht lokal auf den Servern des Unternehmens installiert ist, sondern über das Internet von einem externen Anbieter bereitgestellt wird. Diese Praktik steigert sich jedes Jahr um knapp 15 %, wird also von Jahr zu Jahr beliebter.
Welche Vorteile bietet das Cloud ERP?
- Zentrale Datenbank: Alle relevanten Unternehmensdaten, wie Finanzen, Personal, Lagerbestände und mehr, werden in einer zentralen Datenbank gespeichert. Dies ermöglicht einen einheitlichen Zugriff und eine konsistente Datenverwaltung.
- Skalierbarkeit: Cloud-ERP-Systeme sind in der Regel skalierbar, was bedeutet, dass sie an die Größe und die Anforderungen des Unternehmens angepasst werden können. Unternehmen können die Ressourcen nach Bedarf erhöhen oder reduzieren.
- Zugriff von überall: Da die Software in der Cloud gehostet wird, können autorisierte Benutzer von praktisch überall auf die Unternehmensdaten zugreifen. Dies fördert die Flexibilität und Mobilität der Arbeitskräfte, insbesondere in einer globalisierten Geschäftsumgebung
Der große Vorteil von Cloud ERPs ist, dass sehr große Datenmengen verarbeitet und gespeichert und Systeme in Echtzeit überwacht werden können. Des Weiteren können verschiedene Applikationen miteinander kombiniert werden, je nach Bedarf.
Eine Studie ergab übrigens, dass mit fast 40 % die Private Cloud in der Nutzung vorne liegt, gefolgt von der Public Cloud mit 20 % Installationen (vgl. trovarit 2022).
ERP-Trend 8: Mobile ERP & SaaS
Die zunehmende Verbreitung von Smartphones, Tablets und anderen mobilen Geräten treibt einen bedeutenden Trend im Bereich der ERP-Systeme voran: die Mobilität.
Mobile ERP
Durch mobile ERP-Anwendungen können Nutzer nun von überall und zu jeder Zeit auf ihre ERP-Daten und -Funktionen zugreifen. Das steigert nicht nur die Produktivität, sondern auch die Flexibilität und Zusammenarbeit der Mitarbeiter, die nicht mehr an ihre Schreibtische in der Firma gebunden sind.
Mobile ERP-Anwendungen tragen auch dazu bei, die Kundenzufriedenheit zu steigern, indem sie einen schnelleren und personalisierten Service ermöglichen. Beispiele für mobile ERP-Anwendungen umfassen die mobile Zeiterfassung, mobile Lagerverwaltung und mobile CRM-Systeme.
SaaS
SaaS bedeutet Software-as-a-Service. Im SaaS-Modell wird die ERP-Software nicht vor Ort auf den Computern der Benutzer installiert, sondern als Service über das Internet bereitgestellt. Benutzer greifen auf die ERP-Anwendung über einen Webbrowser zu, und die Software und Daten werden auf den Servern des Anbieters gehostet. Dies ermöglicht eine flexiblere und skalierbare Nutzung, da Unternehmen die Software je nach Bedarf nutzen können, ohne sich um die Verwaltung von Softwareinstallationen und -aktualisierungen kümmern zu müssen.
SaaS-ERP wird 2024 und darüber hinaus ziemlich sicher weiter an Bedeutung gewinnen, da Anbieter neue Funktionen schnell an die Benutzer ihrer Systeme weitergeben möchten. In der alten Welt der On-Premises-Systeme mussten Benutzer manchmal bis zu zwei Jahre auf ein System-Upgrade warten. Mit SaaS können sie jedoch mit neuen Funktionen beginnen, sobald der Anbieter sie verfügbar macht. Das ist ein großer Pluspunkt in der Kundenzufriedenheit.
ERP-Trend 9: Soziale Medien
Soziale Medien sind aus unserer heutigen Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Dabei spielen sie aber nicht mehr nur im privaten Umfeld eine Rolle, sondern haben sich zu entscheidenden Kanälen für die Geschäftskommunikation entwickelt.
Unternehmen können durch die Nutzung sozialer Medien ihre Markenbekanntheit steigern, Kundenbeziehungen pflegen, wertvolles Feedback erhalten und ihre Reichweite erweitern. Alles gute Gründe, um soziale Medien zu nutzen. Aber inwiefern spielen diese nun bei ERP eine Rolle?
Die Integration sozialer Medien in ERP-Systeme bietet Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil, indem sie einen tieferen Einblick in die Bedürfnisse, Meinungen und Präferenzen ihrer Kunden ermöglicht. Darüber hinaus kann die Einbindung sozialer Medien in ERP-Systeme die interne Kommunikation und Zusammenarbeit der Mitarbeiter verbessern, indem sie eine Plattform für den Austausch von Informationen, Diskussionen und Lernmöglichkeiten bereitstellt. Diese Funktionen nicht zu nutzen, könnte zukünftig ein wirklicher Nachteil werden, weswegen wohl viele Hersteller auf dieses Feature zurückgreifen werden. Nicht umsonst gehört es daher zu den wichtigsten ERP-Trends 2024.
ERP-Trend 10: Vernetzung mit Warehouse und Shopfloor
Die fortschreitende Integration von Maschinen, Werkzeugen und Werkstücken mit der Unternehmenssoftware im Rahmen des Industrie 4.0-Konzepts wird den Datenfluss zwischen verschiedenen Anwendungen fördern und somit die nahtlose Abwicklung der Geschäftsprozesse in Unternehmen vorantreiben.
Dabei kann sowohl die Zusammenarbeit mit MES-Systemen als auch mit Warehouse Systemen erfolgen, die als ein zentraler Integrationspunkt dienen, indem sie die auf der Produktionsebene generierten Daten und Aktivitäten für die Nutzung in der ERP-Software aufbereiten. Gleichzeitig übermitteln sie relevante Kontextinformationen wie Aufträge, Kunden und Prioritäten an die ERP-Lösung.
Diese Entwicklungen stellen neue Anforderungen an ERP-Systeme, sei es hinsichtlich der Integration von Fertigungstechnologien (Sensorik, Übertragung, Aktorik) oder Lagerverwaltung, der Bewältigung großer Datenmengen (Übertragung, Speicherung, Verdichtung usw.) und schließlich dem Einsatz geeigneter Dispositionsverfahren. Die gelungene Vernetzung dieser Systeme wird eine der großen Aufgaben der zukünftigen ERP-Welt.
ERP-Trend 11: Individualisierung durch LC/NC
Durch den Einsatz von sogenannten Low-Code/NoCode-Plattformen (LC/NC-Plattformen) kann die Digitalisierung über die herkömmlichen Funktionen von ERP- und Fachanwendungen hinaus auf eine effiziente Weise vorangetrieben werden. Für IT-affine Fachanwender ist das sogar ohne tiefgehende Kenntnisse möglich. Somit können heutzutage auch Personen ohne tiefgehende Softwarekenntnisse Brücken zwischen ihren Anwendungen bauen, um den Datenfluss optimal zu steuern. Das ermöglicht eine deutliche Individualisierung der ERP-Anwendungen.
Und wie schätzen die Unternehmen die Wichtigkeit dessen ein? Immerhin stufen knapp 30% der größeren Unternehmen den Einsatz von LC/NC-Plattformen als einen bedeutenden Trend ein, zukünftig sind es vielleicht noch mehr.
ERP-Trend 12: Prognosen
Kommen wir zum Thema Prognosen: Wenn die Prognosefähigkeiten von ERP-Systemen weiter ausgebaut werden, wird es zukünftig im Bereich der Produktionsplanung und -steuerung klare und exakte Prognosen geben, deren Umsetzung in Echtzeit überwacht werden kann. Durch die ERP-Systeme werden dann frühzeitig Planabweichungen erkennbar, die automatisch korrigiert werden oder es wird zumindest dem Anwender eine genaue Anleitung gegeben, wie dieser Fehler korrigiert werden kann. Das vereinfacht die Planung ungemein und ist ein großer Fortschritt in ERP-Systemen, weswegen es definitiv zu den wichtigsten ERP Trends 2024 gehört.
Zusätzlicher Trend: Konkurrenz durch EAPs
Dieser Trend zählt nicht direkt zu den wichtigsten ERP Trends 2024, ist aber dennoch wichtig. Unternehmensanwendungsplattformen (EAPs) werden immer wichtiger, da viele der Produktivitätsgewinne, die durch Cloud-ERP erzielt werden, auf den Technologien und Fähigkeiten von EAPs basieren. EAPs zeichnen sich durch ihre Flexibilität durch Low-Code/No-Code-Entwicklung und -Integration, KI/ML-Datenanalyse, Prozessautomatisierung und eine verbesserte Benutzerfreundlichkeit aus. Zusammengefasst: EAPs bieten die notwendige Technologie für die digitale Transformation und haben noch großes Entwicklungspotenzial. Zum Beispiel kann die Verbindung von KI/ML mit Prozessautomatisierung zu Hyperautomatisierung führen, also zur Automatisierung aller möglichen Aufgaben. Obwohl dies einige Zeit dauern wird, werden die geschäftlichen Vorteile enorm sein.
Aufgrund aufkommender technischer Fortschritte wird erwartet, dass die Bedeutung von EAPs so stark zunimmt, dass sie in Konkurrenz zu den funktionalen Fähigkeiten von ERP-Suiten treten können. Es bleibt spannend, wie sich beide Systemarten entwickeln und wie sie den Markt beeinflussen.
…Und wo bleibt der Mensch?
Bei all den aufgezählten Veränderungen und Technologien der wichtigsten ERP Trends 2024 darf ein Faktor nicht vergessen werden, der auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielt: Der Mensch.
Es wird definitiv nicht so sein, dass der Mensch völlig aus der Wertschöpfungskette verbannt wird, hingegen wird es vielerlei Ergänzungen geben. Dafür ist es von Vorteil, Mitarbeiter*innen entsprechend zu schulen und das Unternehmen weiterzuentwickeln, um diese Symbiose möglich zu machen und wettbewerbsfähig zu bleiben.
Letztlich gibt es heutzutage keine Digitalisierungsstrategie, die nicht zukünftig auch in irgendeiner Weise für ERP eine Rolle spielen wird. Es bleibt also immer zu beobachten, wie sich der allgemeine Digitalisierungsmarkt entwickelt, um darauf mit entsprechenden Funktionen reagieren zu können.
Abschließend noch ein passendes Zitat:
Insgesamt werden ERP-Systeme im Zuge der Digitalen Transformation noch stärker als bisher die Geschäftslogik eines Unternehmens nach innen wie nach außen darstellen und damit nicht nur als Integrations-Hub und Taktgeber für alle betrieblichen Aufgabenbereiche und Software-Anwendungen fungieren, sondern auch als digitaler Zwilling des Unternehmens in den zukünftigen Wertschöpfungsnetzwerken (Sontow 2023: 15)
So viel zu den wichtigsten ERP-Trends 2024 und der nächsten Jahre.
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Quellen
Sontow, Karsten (2023): ERP im Wandel. Neue Anforderungen an das zentrale Werkzeug zur Unternehmenssteuerung. Verfügbar unter: https://www.trovarit.com/service/.
trovarit (2022): ERP in der Praxis 2022/2023. Verfügbar unter: https://www.trovarit.com/service/.