23 spannende Zahlen & Fakten zu deutschen Startups
Veröffentlicht am: 14. Februar 2024Kategorien: Startups
Zahlen und Fakten zu Startups Titelbild

Willkommen in der aufregenden Welt der Startups – dem Spielfeld für kreative Köpfe, Träumer und Visionäre! Hier geht es nicht nur ums Geschäft, sondern um den ungebremsten Enthusiasmus, innovative Ideen in die Realität umzusetzen. Doch neben den fantastischen Vorstellungen ist es ebenso wichtig, den Blick für die Realität nicht zu verlieren. Es zahlt sich aus, einen Überblick darüber zu haben, was die Startup-Landschaft, insbesondere in Deutschland, bisher hervorgebracht hat und wie sie aufgestellt ist. In den folgenden Zeilen werden wir daher 23 spannende Zahlen und Fakten zu deutschen Startups vorstellen und dir einen umfassenden Überblick mit allen relevanten Daten verschaffen, die du benötigst.

Lass uns loslegen.

 

Inhaltsverzeichnis

 

Was ist eigentlich ein Startup?

Zu Beginn machen wir einen kleinen Abstecher in die Theorie, um den Begriff Startup einmal einzuordnen.

Hierzu ein Zitat von Prof. Dr. Dr. Ann-Kristin Achleitner, ihrer Ansicht nach sind Startups:

„junge, noch nicht etablierte Unternehmen, die zur Verwirklichung einer innovativen Geschäftsidee (häufig in den Bereichen Electronic Business, Kommunikationstechnologie oder Life Sciences) mit geringem Startkapital gegründet werden und i.d.R. sehr früh zur Ausweitung ihrer Geschäfte und Stärkung ihrer Kapitalbasis entweder auf den Erhalt von Venture-Capital bzw. Seed Capital (evtl. auch durch Business Angels) angewiesen sind. Aufgrund der Aufnahme externer Gelder wie Venture-Capital ist das Unternehmen auf einen Exit angewiesen, im Zuge dessen die Kapitalgeber ihre Investments realisieren.“ Wirtschaftslexikon Gabler 2023

Etwas einfacher formuliert:

Startup, Firmengründung, UnternehmenEin Startup ist ein junges Unternehmen, das gerade erst gegründet wurde und typischerweise nach innovativen Geschäftsideen sucht, um eine Marktlücke zu füllen. Startups zeichnen sich oft durch ihre Dynamik, Flexibilität und den Einsatz neuer Technologien aus. Diese Unternehmen streben in der Regel nach einem raschen Wachstum und versuchen, ihre Geschäftsideen in kurzer Zeit in rentable Unternehmen umzuwandeln.

Charakteristisch für Startups ist auch ihre Unsicherheit hinsichtlich des Markterfolgs, da sie oft in einem sich schnell verändernden Umfeld agieren. Viele Startups beginnen mit einer kleinen Gruppe von Gründern, die eine innovative Idee haben, und suchen dann nach Finanzierungsmöglichkeiten, um ihre Geschäftstätigkeit zu starten und auszubauen.

In den letzten Jahren hat sich der Begriff „Startup“ oft auf Unternehmen bezogen, die besonders im Bereich der Informationstechnologie, Internetdienstleistungen oder anderen innovativen Branchen tätig sind. Diese Unternehmen haben oft das Potenzial für eine schnelle Skalierung und einen Einfluss auf bestehende Märkte.

So weit, so gut. Nachdem wir nun wissen, was genau ein Startup eigentlich ist, können wir uns den spannenden Zahlen und Fakten zu Startups widmen.

Regionale Zahlen und Fakten zu deutschen Startups

Unsere deutschen Startups sind sehr unterschiedlich im Land verteilt.

Fakt 1: Berlin ist nicht nur das Bundesland, sondern auch die Stadt mit den meisten Startups.

Es gibt einige Bundesländer, in denen gehäuft Hauptsitze anzutreffen sind, wie die folgende Grafik dir zeigt:

Deutschlandkarte mit Bundesländern und ihrer Anzahl an Gründungen von Startups in Prozent

Ganz vorne führt Berlin mit 20,8 %, dicht gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit 18,7 % Hauptsitzen, danach folgen Bayern (13,4 %) und Baden-Württemberg (12,3 %). Das Schlusslicht bildet Mecklenburg-Vorpommern mit 0,9 %.

Schaut man speziell auf die Städte, verhält es sich zum Teil ähnlich, denn auch hier führt Berlin:

Gründungsfreudigste Städte von Startups 2023, ganz vorne Berlin

Im ersten Halbjahr, zusammen mit dem dritten Quartal des Jahres 2023 wurden in Berlin 388 Startups gegründet, in München 142 und in Hamburg 126. Die großen Metropolen bieten viele Anreize für junge Unternehmen, um dort ihre Karriere zu starten.

An dieser Stelle wollen wir auch kurz auf die häufigsten Branchen der Startups eingehen, auch wenn das nicht direkt etwas mit der Regionalität zu tun hat. Dennoch hilft es bei der Einordnung, bevor wir uns mit den Interna der Startups beschäftigen.

Fakt 2: 31,9 % aller Startups sind aus der Informations- und Kommunikationstechnologiebranche

Damit ist diese Branche mit Abstand die beliebteste bei angehenden Startups. Medizin und Gesundheitswesen als zweite wichtige Branche folgt mit gerade einmal 9,2 %.

verschiedene Startup Branchen in Zahlen

Weitere Branchen sind Nahrungsmittel und Konsumgüter (8,6 %), Mobilität und Logistik (5 %) und Energie, Finanzen und Versicherungen, Industriegüter, Human Resources, Bildung, Bau und Immobilien, Freizeit, Sport und Gaming sowie Chemie/Biologie, die allesamt unter 5 % der Startups ausmachen.

Übrigens scheitern fast 80 % aller Startups in den ersten drei Jahren – das ist eine relativ hohe Quote in Abgleich mit den Gründungen. Wir wollen aber nun gemeinsam auf die erfolgreichen Gründungen schauen und einen genaueren Einblick in diese erlangen.

Spannende Zahlen und Fakten zu Startups: Gründer*innen und Arbeitnehmende

Wir wissen nun, wo die meisten Startups anzufinden sind. Aber wir wollen natürlich auch wissen, wie es innerhalb von Startups so aussieht. Was macht die Gründer*innen aus und welche Arbeitnehmenden sind dort anzutreffen? Hierzu haben wir eine Menge an spannenden Fakten und Zahlen gesammelt.

Fakt 3: 42,3 % der Gründer*innen sind zwischen 30 und 39 Jahre alt

Wenn wir uns zunächst die Altersklassen von Gründer*innen anschauen, so wird deutlich, dass diese eher der jüngeren Bevölkerung zuzuordnen sind.

Altersklassen der Existenzgründer*innen als Zahlen zu Startups

Über 67 % sind unter 39 Jahre alt, nur 32,7 % sind über 40.

Bei den Arbeitnehmer*innen zeigt sich allerdings ein noch deutlicheres Bild.

Fakt 4: 69 % der Arbeitnehmer*innen in Startups sind unter 35 Jahre alt

Zahlen und Fakten zu Startups und deren Arbeitnehmer*innen: 69% sind unter 35

Das macht Startups gerade für zukünftige Generationen zu einem attraktiven Arbeitgeber.

Aber woher kommt das? Es liegt vermutlich in den Werten begründet, die Startups für Arbeitnehmer*innen verkörpern und die klassische Unternehmen nicht unbedingt erfüllen.

Fakt 5: Flexibilität ist das wichtigste Motiv für Arbeitnehmende in Startups

Es sind Werte wie Flexibilität, Etwas Neues lernen und den eigenen Einfluss auf die Außenwelt wahrnehmen zu können, die Arbeitnehmer*innen begeistert und an Startups bindet. Das sind Werte, die alteingesessenen Unternehmen oftmals fehlen, wodurch sie unattraktiver für junge Arbeitnehmende wirken. Zudem ist die Zufriedenheit im Job höher, wenn Menschen in einem Startup arbeiten. Studien zufolge sind 32 % der Arbeitnehmer*innen mit ihrem Job im Startup zufrieden, während es bei anderen Unternehmen nur 22 % sind.

Die drei wichtigsten Motive für Arbeitnehmer*innen in Startups in Zahlen

Doch wie steht es eigentlich um die Motive der Gründer*innen? Diese geben andere Werte an, warum sie ein junges Unternehmen gründen, wie sich folgend zeigt.

Fakt 6: Für 37,8 % aller Gründer*innen ist Unabhängigkeit das wichtigste Motiv zur Gründung

Neben der Unabhängigkeit zählen aber auch Werte wie ein höheres Einkommen und den Lebensunterhalt zu bestreiten, eine Geschäftsidee zu verwirklichen, oder andere Gründe nebst Arbeitslosigkeit.

Hauptmotive bei der Gründung von Startups in Zahlen

Doch was machen Existenzgründer*innen eigentlich vor ihrer Existenzgründung?

Fakt 7: 72,8 % aller Existenzgründer*innen sind vorher abhängig beschäftigt.

Ein sehr großer Teil steht vor der Gründung in einem abhängigen Arbeitsverhältnis. Das ist sehr passend zu dem Wunsch nach Unabhängigkeit, der viele dazu verleitet, ein eigenes Unternehmen zu gründen und damit der eigene Chef/die eigene Chefin zu sein.

Fast 3/4 aller Gründer*innen von Startups sind vorher abhängig beschäftigt

Vor dem Arbeitsleben steht natürlich eine bestimmte Art der Berufsvorbereitung an. Bei den Startup-Gründer*innen verteilt sich diese Vorbereitung recht deutlich.

Fakt 8: 64,4 % aller Gründer*innen haben eine Lehre oder ein Studium abgeschlossen.

Dabei führt die Anzahl derjenigen, die eine Lehre abgeschlossen haben, mit 34,4 %. Danach folgt ein Studium an einer Universität mit 22,5 % und an einer Fachhochschule mit 7,5 %. Ein relativ hoher Teil (20,1 %) hat allerdings gar keinen Berufsabschluss und 15,5 % kommen von einer Fach- oder Meisterschule.

Zahlen zu Berufsabschlüssen von Startup-Gründer*innen

Die Studiengänge sind dabei sehr klar verteilt.

Fakt 9: 37,8 % aller Gründer*innen haben BWL/VWL studiert.

BWL/VWL sind die beliebtesten Fächer, nach denen Gründungen erfolgen. Danach folgen die Ingenieurswissenschaften mit einem Anteil von 24,6 % und Informatik/Mathematik/Computer-Science mit einem Anteil von 14,5 %. Weiterhin vertreten sind auch Naturwissenschaften und Geisteswissenschaften, zu einem sehr geringen Teil auch Jura, Design und Medizin.

Zahlen zu Studienabschlüssen der Startup Gründer*innen

Dementsprechend sind auch die Geschäftsmodelle der Gründer*innen nach ihren Fächern ausgerichtet.

Fakt 10: Das beliebteste Geschäftsmodell ist Software-as-a-Service

33,4 % aller Gründer*innen ordnen ihr Unternehmen im Bereich Software-as-a-Service ein, gefolgt von Technologieentwicklung (21,6 %) und Online-Plattform (12,8 %). Weitere Standbeine sind die Softwareentwicklung, der Online-Handel, analoge Dienstleistungen und der stationäre Handel.

Software-as-a-Service ist das beliebteste Geschäftsmodell bei Startups

Nun wenden wir uns einem ganz anderen Aspekt zu, der aber ebenfalls interessant ist: dem Anteil der Frauen. Auch hierzu gibt es spannende Fakten und Zahlen zu Startups.

Fakt 11: Der Anteil von Frauen in der Gründung ist innerhalb von 10 Jahren um 61,72 % gestiegen

Eins ist deutlich – der Anteil von Frauen ist im Vergleich zu den Männern immer noch relativ gering. So waren 2023 20,7 % der Gründer*innen Frauen und 79,3 % Männer. Aber positiv hervorzuheben ist der zeitliche Verlauf, denn im Vergleich zu 2013, wo es nur 12,8 % Frauen waren, ist der Anteil um ganze 61,72 % gestiegen.

Frauen in der Gründung als Zahl von Startups

Die Prognose zeigt, dass es vermutlich noch weiter ansteigen wird in Zukunft. Besonders interessant ist, dass sich der Frauenanteil nochmal unterscheidet, je nachdem, ob es sich um ein grünes Startup handelt, oder nicht. Dazu mehr im nächsten Kapitel.

Zunächst noch etwas zur politischen Affinität und zu den wahrgenommenen Hürden von Existenzgründer*innen.

Fakt 12: Fast die Hälfte aller Existenzgründer*innen wählt Grün

Mit einem hohen Anteil von 46,2 % gaben die befragten Startup-Gründer*innen 2023 an, die Grünen zu wählen. Danach folgt mit etwas weniger Prozentpunkten (genau genommen 26,4 %) die FDP und mit 11,8 % die CDU/CSU. Auch SPD, AfD und die Linke sind mit geringeren Prozentpunkten vertreten.

Politische Affinität der Startup-Gründer*innen in Zahlen

Abschließend wollen wir uns noch mit den Hindernissen auseinandersetzen, die von Gründer*innen wahrgenommen werden. Diese beziehen sich auf unterschiedliche Bereiche, aber es herrscht doch relativ große Einigkeit, um welche Bereiche es sich handelt.

Fakt 13: Die Bürokratie gilt für 45 % als größtes Hindernis bei der Startup Gründung

Die Deutschen sind nicht umsonst für ihren hohen Bürokratieaufwand bekannt. Dieser stellt eine große Hürde für die meisten Gründer*innen dar. Danach folgen die Konjunktur (28 %), die Belastung für die Familie durch den hohen Arbeitsaufwand (27 %), der Kundenzugang (24 %) sowie fehlende kaufmännische Kenntnisse und fehlende Lieferanten.

Startup Zahlen über die häufigsten Hindernisse für Gründer*innen, angeführt von der Bürokratie

Nun weißt du einiges über die Gründer*innen und Arbeitnehmenden in Startups. Wie vorhin erwähnt gibt es eine Kategorisierung von Startups, die noch einmal ein paar Unterschiede mit sich bringt. Diese schauen wir uns nun genauer an.

Spannende Fakten und Zahlen zu Startups: Grüne Startups

Unterteilt werden die Startups nach grünen und nicht grünen Startups. Aber was genau macht ein grünes Startup aus?

Symbolbild nachhaltiges Startup

Ein grünes Startup bezieht sich auf ein Unternehmen, das sich in erster Linie darauf konzentriert, umweltfreundliche und nachhaltige Lösungen anzubieten. Diese Startups setzen sich für umweltverträgliche Praktiken und Produkte ein, um positive Auswirkungen auf die Umwelt zu erzielen. Grüne Startups können in verschiedenen Sektoren tätig sein, einschließlich erneuerbarer Energien, nachhaltiger Landwirtschaft, Recycling, umweltfreundlicher Technologien, sauberer Mobilität und mehr.

Diese Unternehmen streben danach, ökologische Herausforderungen anzugehen, indem sie innovative Ansätze und Technologien nutzen, um Ressourcenverbrauch zu minimieren, Emissionen zu reduzieren und insgesamt einen positiven Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Grüne Startups können durch ihre nachhaltigen Geschäftsmodelle nicht nur ökologische Vorteile schaffen, sondern auch auf eine wachsende Nachfrage nach umweltfreundlichen Lösungen in der Gesellschaft reagieren.

Fakt 14: Innerhalb von 5 Jahren ist der Anteil an grünen Startups um 27,6 % gewachsen

2023 stimmten 46,7 % der Startups zu, zur Green Economy zu gehören, also ein nachhaltiges Startup zu sein. Das sind knapp 28 % mehr als 2019, wo nur 36,6 % zustimmten.

Zahlen zu Startups, die sich zur Green Economy zählen, sind gewachsen

Der Trend zum grünen Unternehmen ist also nicht aufzuhalten und wird immer beliebter unter den Neugründungen.

Eine weitere interessante Beobachtung: Der Frauenanteil ist in grünen Startups höher.

Fakt 15: In grünen Startups arbeiten 5 % mehr Frauen als in nicht grünen Startups.

Während der Frauenanteil in nicht grünen Startups 18 % beträgt, so liegt der Anteil bei grünen Startups bei 23 %.

Frauenanteil in grünen Startups als Zahl in Startups

Es lässt sich daraus ableiten, dass vor allem Frauen der Nachhaltigkeitsaspekt sehr wichtig ist.

Aber nicht nur der Frauenanteil unterscheidet sich. Auch die genutzten Kapitalquellen sind von grünen Startups anders als von nicht grünen Startups.

Fakt 16: Grüne Startups greifen zu 50 % auf staatliche Fördermittel zurück

Der Anteil staatlicher Fördermittel ist mit 50 % bei grünen Startups besonders hoch, hingegen greifen nur 29 % der grünen Startups auf Business Angel oder Venture Capital (19 %) zurück.

Kapitalquellen von grünen und nicht grünen Startups in Zahlen

Auch nicht grüne Unternehmen greifen gerne auf staatliche Fördermittel zurück (45 %), aber auch auf Business Angel mit 35 %.

Da wir schon beim finanziellen Aspekt gelandet sind, gehen wir direkt in das nächste Kapitel zu spannenden Zahlen und Fakten über, was sich genau diesem Aspekt widmet.

Spannende Zahlen und Fakten zu Startups: Finanzierung & Finanzen

Schauen wir uns einmal die generell genutzten Finanzierungsmöglichkeiten von Startups an.

Fakt 17: 32,6 % der Startups greifen auf Business Angel Capital zurück

Neben den sehr beliebten staatlichen Förderungsmöglichkeiten hilft vor allem das Business Angel Capital den Startups dabei, sich zu verwirklichen. Etwas dahinter liegend folgt das Venture Capital mit 18,6 %. Aber auch Inkubatoren/Acceleratoren und strategische Investoren kommen zum Tragen. Schließlich entscheiden sich auch 12,8 % für ein Bankdarlehen.

Genutzte Finanzierungsmöglichkeiten von Startups in Zahlen

Aber was genau bedeuten diese Begriffe eigentlich?

Business Angel Capital

… bezieht sich auf das Kapital, das von sogenannten Business Angels bereitgestellt wird. Business Angels sind private Investoren, oft erfahrene Unternehmer oder Fachleute in bestimmten Branchen, die ihr eigenes Geld verwenden, um in vielversprechende Startups oder Unternehmen zu investieren. Ihr Engagement geht über die finanzielle Unterstützung hinaus, da sie oft auch ihre Erfahrung, Kontakte und Fachkenntnisse in das unterstützte Unternehmen einbringen.

Dieses Kapital dient dazu, Startups in frühen Entwicklungsphasen zu finanzieren, wenn traditionelle Finanzierungsmethoden möglicherweise schwer zugänglich sind. Business Angel Capital ermöglicht es jungen Unternehmen, ihre Geschäftsideen zu realisieren, erste Schritte zu unternehmen und Wachstum zu fördern. Im Gegenzug erhalten die Business Angels oft Unternehmensanteile oder Beteiligungen und hoffen darauf, von einem erfolgreichen Unternehmenswachstum zu profitieren, wenn das Unternehmen in der Zukunft erfolgreich ist.

Venture Capital (VC)

… ist eine Form der Finanzierung, bei der externe Investoren, sogenannte Venture Capitalists oder Risikokapitalgeber, Kapital in Startups oder Unternehmen investieren. Diese Unternehmen befinden sich oft in frühen Entwicklungsstadien und weisen ein hohes Wachstumspotenzial auf. Im Gegenzug für ihre Investitionen erhalten die Venture Capitalists Unternehmensanteile oder Beteiligungen.

Venture Capital wird häufig in den Phasen des Unternehmenszyklus eingesetzt, in denen traditionelle Finanzierungsmethoden möglicherweise nicht ausreichen. Die VC-Finanzierung ermöglicht es Startups, Risiken einzugehen, Innovationen voranzutreiben und zu wachsen. Neben der finanziellen Unterstützung bieten Venture Capitalists oft auch strategische Beratung, Geschäftskontakte und Expertise, um den Erfolg des Unternehmens zu fördern. Der Exit, der Verkauf von Unternehmensanteilen oder der Börsengang, dient dann dazu, die Investoren zu belohnen, wenn das finanzierte Unternehmen erfolgreich wird.

Inkubatoren und Acceleratoren

… sind Programme oder Organisationen, die darauf abzielen, das Wachstum und die Entwicklung von Startups zu fördern, ihnen Ressourcen zur Verfügung zu stellen und sie auf ihrem Weg zum Markterfolg zu unterstützen. Inkubatoren bieten Unterstützung in den frühen Phasen der Unternehmensentwicklung. Ihr Ziel ist es, Startups bei der Entwicklung ihrer Geschäftsideen und -modelle zu helfen, indem sie physische Räume, Büroinfrastruktur, Beratungsdienstleistungen und manchmal auch finanzielle Unterstützung bieten.

Acceleratoren konzentrieren sich darauf, das Wachstum von bereits etablierten Startups zu beschleunigen. Sie bieten intensivere Unterstützung für Unternehmen, die bereits über eine klare Geschäftsidee und erste Erfolge verfügen, indem sie intensives Mentoring, Schulungen, Zugang zu Netzwerken sowie Finanzmittel in Form von Investitionen bieten.

Strategische Investoren

… sind Unternehmen oder Organisationen, die Kapital in andere Unternehmen investieren, um nicht nur eine finanzielle Rendite zu erzielen, sondern auch strategische Vorteile für ihr eigenes Geschäft zu gewinnen. Im Gegensatz zu reinen Finanzinvestoren, die primär auf Rendite aus sind, verfolgen strategische Investoren spezifische strategische Ziele.

Ein strategischer Investor investiert oft in Unternehmen, die in einem Bereich tätig sind, der relevante Synergien mit seinem eigenen Geschäft aufweist. Die Motivation kann sein, Zugang zu innovativen Technologien, neuen Märkten, Fachwissen oder anderen Ressourcen zu erhalten, die das eigene Geschäft stärken können.

Fast alle Startups eint, dass sie Kapitalbedarf haben, der auf die eine oder andere Weise gedeckt werden muss. Wie viel das ist, unterscheidet sich aber durchaus.

Fakt 18: 69,5 % aller Startups haben im nächsten Jahr Kapitalbedarf

Den größten Anteil machen dabei die Startups aus, die einen Kapitalbedarf von bis zu 500.000 Euro haben mit 41,3 %.

Kapitalbedarf von Startups in Zahlen

32,4 % haben einen Kapitalbedarf von 500.000 Euro bis zu 2 Millionen Euro. Von 2 Millionen bis zu 10 Millionen Euro sind es nur noch 20,6 % und über 10 Millionen Euro nur noch 5,7 %.

Da die Investitionen in Startups meist mit einem Exit als Bedingung verknüpft sind, ist es nicht verwunderlich, dass 65,5 % der Startups auch einen Exit anstreben, also das Unternehmen mit einer hohen Gewinnsumme zu verkaufen.

Aber wie generieren die Startups eigentlich Einkünfte?

Hierbei lässt sich grob nach drei Kategorien unterscheiden.

Fakt 19: B2B ist mit 70,4 % die Kundengruppe, die den meisten Umsatz bringt

B2B stellt die Hauptkundengruppe dar, die von Startups bedient wird. Danach folgt B2C mit 23,6 % und B2G mit 6 %.

Kundengruppen von Startups, B2B ist die größte Kundengruppe

Nachdem wir diesen Einblick in die Welt der Finanzen von Startups erhalten haben, interessiert uns nur noch ein letzter Bereich, den wir noch nicht beleuchtet haben: Die Zukunft der Startups, untermalt von spannenden Zahlen und Fakten.

Spannende Zahlen und Fakten zu Startups: Die Zukunft

Startups sind Arbeitsplätze der Zukunft. Die durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten steigt seit Jahren leicht, allerdings ist die Zahl der Neuanstellungen innerhalb des letzten Jahres etwas gesunken.

Fakt 20: 2023 haben Startups im Durchschnitt 18,9 % Beschäftigte

Zahlen über Beschäftigte und Neuanstellungen in Startups

Das ist ein Anstieg von 2022 auf 2023 um knapp 3 %. Betrachtet man die letzten 5 Jahre, ist ein Aufwärts-Trend deutlich erkennbar, der vermutlich auch in den nächsten Jahren nicht stoppen wird.

Aber besonders auf die entferntere Zukunft gesehen, bringen Startups eine große Chance mit sich.

Fakt 21: Bis 2030 könnten durch Startups 4 Millionen Jobs in Deutschland möglich werden

Das liegt daran, dass jeder neue Arbeitsplatz auch ein Multiplikator für weitere Arbeitsplätze ist. Wenn also der Startup-Bereich von der Politik gestützt und gefördert wird, könnte das für ein enormes Arbeitsplatzwachstum sorgen.

Schaffung von 4 Millionen neuen Arbeitsplätzen durch Startups

Wenn das nicht ein guter Grund ist, die Startup-Kultur tatkräftig zu unterstützen.

Dabei gibt es auch konkrete Wünsche, die Startups an die Politik haben. 85,9 % wünschen sich eine Beschleunigung und Vereinfachung von Verwaltungsprozessen, 80,7 % eine Anpassung der rechtlichen Rahmenbedingungen für Mitarbeiterbeteiligungsprogramme. Außerdem wünschen sich 71,9 % eine Vereinfachung von Visa-Prozessen zur Gewinnung internationaler Fachkräfte.

Bereits gut unterstützt fühlen sich die Startups von deutschen Hochschulen und Universitäten.

Fakt 22: 74,4 % fühlen sich gut bis sehr gut von den Hochschulen unterstützt.

Das wird vor allem durch einzelne Personen wie Professor*innen geleistet (73,4 %), aber auch die Vermittlung von Kontakten (70,2 %) und Entrepeneurship-Programme (67,9 %) spielen eine große Rolle.

Unterstützung von Startups durch Hochschulen in Zahlen

Weiterhin können die Nutzung von Büros, der Impuls zur Gründung, die Verwertung von Forschungsergebnissen und das Nutzen von Laboren hilfreich sein.

Zudem gibt es noch den Einfluss aus einem Bereich, der die gesamte Gesellschaft betrifft und verändert: die Technologie. Die Veränderungen in der Technologie machen natürlich auch vor Startups keinen Halt und formen diese von innen heraus mit. Kommen wir also zum letzten Fakt der 23 spannenden Fakten und Zahlen zu Startups.

Fakt 23: Über 50 % aller Startups geben an, dass Künstliche Intelligenz einen großen bis sehr großen Einfluss auf sie hat

Ganz vorne dabei bei den neuen Technologien ist natürlich die künstliche Intelligenz, dicht gefolgt von Cloud Computing (49,9 % aller Startups werden hierdurch stark beeinflusst). Aber auch die Industrie 4.0 und das Internet of Things spielen eine tragende Rolle, ebenso das Web 3.0.

Einfluss von Zukunftstechnologien auf Startups in Zahlen

Besonders gerne wird dabei auf generative KI-Technologien wie bspw. ChatGPT zurückgegriffen. 81,6 % der Startups geben an, mit diesen zu arbeiten. Dabei unterscheidet sich die Häufigkeit des Einsatzes allerdings nach der Abteilung – ganz vorne dabei ist das Marketing mit 63,6 % Nutzung. Sales und Produkt folgen mit etwas über 30 %, genauso wie die IT.

Es bleibt spannend, wie sich die Technologie weiterentwickelt und welchen Einfluss sie auch zukünftig auf Startups haben wird.

Generell dürfen wir mit freudiger Erwartung in die Zukunft blicken und auf viele innovative Unternehmensgründungen hoffen, die unsere Gesellschaft ein Stück nach vorne bringen und vielen Menschen einen Platz zum Arbeiten geben.

Das waren 23 spannende Fakten und Zahlen zu Startups, wir hoffen, dir hat der Artikel einige Insights liefern können und du weißt nun bestens über die deutsche Startup Landschaft Bescheid.

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Quellen

Bundesverband Deutsche Startups, Deutsche Börse Group, IEF, Roland Berger (2021): Für ein Wirtschaftswunder 2.0. Wie Startups und Scaleups den deutschen Arbeitsmarkt beflügeln. Verfügbar unter:

https://www.rolandberger.com/de/Insights/Publications/Startups-k%C3%B6nnten-bis-2030-fast-4-Millionen-Jobs-in-Deutschland-schaffen.html

Bundesverband Deutsche Startups e. V., pwc (2023): Deutscher Startup Monitor 2023. Eine neue Zeit. Verfügbar unter:

https://startupverband.de/research/deutscher-startup-monitor/

KfW Gründungsmonitor 2023. Tabellen- und Methodenband.

https://www.kfw.de/PDF/Download-Center/Konzernthemen/Research/PDF-Dokumente-Gr%C3%BCndungsmonitor/KfW-Gr%C3%BCndungsmonitor-2023-Tabellen-Methodenband.pdf

Startupdetector, Startup Verband 2023: Next Generation. Startup-Neugründungen in Deutschland Januar – Juni 2023. Verfügbar unter:

https://startupverband.de/fileadmin/startupverband/mediaarchiv/research/Next_Generation_Report/20230507_NextGenerationH12023.pdf

Startup Verband, Accenture 2023: The next frontier. Exploring the evolution of work in startups and corporates. Verfügbar unter:

https://startupverband.de/fileadmin/startupverband/mediaarchiv/research/new_work/next_frontier_report_2023.pdf